Voraussetzung für die Hamsterhaltung

Solltet ihr mit dem Gedanken spielen euch ein Hamsterchen anzuschaffen, informiert euch

bitte zuvor über die artgerechte Hamsterhaltung! (Dazu findet ihr im Internet sehr viele Informationen.)

1) Für wen sind Hamster geeignet?

2) Woher bekomme ich einen Hamster?

3) Der Gesundheits-Check

4) Einzel- oder Paarhaltung?

5) Das Hamsterheim

6) Die Ernährung


1) Für wen sind Hamster geeignet?

Alle Hamsterarten, ob Zwerg- oder Mittelhamster sind nachtaktiv!

Das heißt, dass man die Kleinen am Tag kaum zu Gesicht bekommt, wenn überhaupt, dann nur um das stille Örtchen aufzusuchen oder um etwas zu Essen zu holen.


Damit scheiden die Kinder unter 12 Jahren als Hamsterhalter aus!

Kinder wollen mit den Kleinen immer spielen, dass Hamster auch lebendige Wesen mit eigenem Charakter sind, begreifen sie nicht. Und dass dieser am Tag schläft, ist ihnen meistens egal. Durch das Wecken des Hamsters bringen sie seine innere Zeituhr durcheinander und das bedeutet STRESS für ihn. Wie wir alle wissen, verkürzt Stress das Leben!


Zudem sind Hamster ziemlich klein und zierlich. Kinder können ihre Kraft leider nicht gut genug einschätzen und der Schaden ist vorprogrammiert! Wenn der Kleine sich dann währt und zubeißt, wird er für die Kinder uninteressant. Dann müssen sich die Eltern um den Hamster kümmern oder er wird einfach weggegeben!


Außerdem sollten alle in eurer Familie mit dem neuen Familienmitglied einverstanden sein. Das heißt, macht keine Spontankäufe oder lebende Überraschungen, soetwas kann nach Hinten losgehen und was dann?


Es wäre ratsam, vor dem Erwerb eines Hamsters bei allen Familienmitgliedern ein Allergietest durchzuführen ! Oft hört man, dass die Alergie auf Hamsterhaare erst nach dem Erwerb des Kleinen festgestellt wird und dann muss der Kleine weggegeben werden.


2) Woher bekomme ich einen Hamster?

Es gibt mehrere Möglichkeiten wie ihr an einen Hamster kommen könnt.

Die Bekannteste ist der Gang ins Zoofachgeschäft um die Ecke. Bei diesem Kauf wisst ihr jedoch nicht, woher die Verkäufer die Tiere haben und ob die wirklich gesund sind, also keine genetische oder andere Fehler in sich tragen! Die meisten Tiere aus Zoogeschäften kommen von den Massenzüchtern, diese achten nicht auf die Gesundheit der Tiere, sondern wollen Profit machen. So wird bei ihnen jeder mit jedem verpaart, es wird also absichtlich Inzucht betrieben. Dieses bedeuter, dass die Tiere damit kurzlebiger sind und auch mit mehr Krankheiten rechnen müssen. Es wird nicht auf das Wohl der Tiere geachtet, sie werden nicht als Tier sondern als Ware gesehen. Deshalb bitte ich alle soetwas nicht zu unterstützen, es gibt auch andere Möglichkeiten!


Etwas Gutes könnt ihr tun, wenn ihr euch mal im örtlichen Tierheim erkundigt. Dort werden ständig Hamster und andere Tiere abgegeben.


In meinen Augen ist die beste Lösung euch ein Hamsterchen zu holen, bei einem verantwortungsbewussten Züchter. Dazu findet ihr im Internet eine Züchterliste, wenn ihr bei >Google< das Stichwort >Hamsterzucht< eingebt. Achtet bitte darauf, dass die Tiere nicht überzüchtet sind. Bei Hobby-Züchtern gibt es die interessantesten und außergewöhnlichsten Farbschläge, ein Blick kann also nicht schaden.


3) Der Gesundheits-Check

Egal, ob ihr euren Hamster aus einem Zoofachgeschäft, aus dem Tierheim oder vom Züchter holt, ist es sehr wichtig, den Hamster einem Gesundheits-Check zu unterziehen!

 

Das Tier sollte nach dem es geweckt wurde, neugierig seine Umgebung erkunden. Der Augen- und Nasenbereich muss trocken sein, die Region um den After darf keinerlei eingetrocknete Kotreste aufweisen und das Fell muss glänzen. Kahle stellen im Fell weisen auf Parasietenbefall, Stress oder eine schlechte Ernährung hin.

 

Auch beim Geschlecht des Tieres solltet ihr nicht nur der Meinung des Verkäufers trauen, sondern auch selber einen Blick drauf werfen. Wenn ihr ein Männchen erwerbt, werdet ihr seine Hoden nicht übersehen können auch wenn er noch klein ist. Der Abstand zwischen After und dem Genetal ist beim Männchen größer als beim Weibchen. Wegen seiner Hoden ist das Hinterteil des Männchens auch eher spitz, wenn man von oben guckt. Beim Weibchen ist das Hinterteil eher rundlich außerdem sind bei ihr die Zitzen erkennbar. (Diese Angaben gelten mehr für den Goldhamster als für den Teddyhamster, beim Teddy wird es wegen seinem langen Fell etwas schwieriger.)

 

Beobachtet also erst euren ausgesuchten Hamster eine Weile, last euch von keinem Verkäufer drängen und entscheidet euch erst, nach dem nichts dagegen spricht zum Kauf.


4) Einzel- oder Paarhaltung?

Bei diesem Punkt brauche ich nicht viel zu schreiben. Es ist ganz klar, Hamster sind Einzelgänger und sollen auch nur einzeln gehalten werden! Auch Geschwister fangen nach gewisser Zeit an sich zu streiten und zu beißen, für den schwächeren Hamster bedeutet das am Ende meistens den Tod.


5) Das Hamsterheim

Als Hamsterheim könnt ihr einen Käfig, ein Aquarium, Terrarium oder einen Eigenbau (EB) benutzen. Die Mindestgröße für ein Mittelhamsterheim beträgt 100cm x 40cm x 40cm. Tierschützer raten jedoch zu etwas Größerem. Sperrt die Kleinen bitte nicht in Minikäfige, wo sie kaum Bewegungsfreiheit haben und ihre Lauf- und Buddeltriebe nicht ausleben können.

 

Als Einrichtungsgegenstände könnt ihr alles aus Holz verwenden. Dazu ist Sperrholz und Naturholz am besten geeignet. Giftig für den Hamster sind alle Holzarten von Nadelbäumen und Mopaniholz. Geeignet sind Mangrovenwurzeln und Holz von Obstbäumen (nicht von Steinobstbäumen). !!!Bitte verwendet kein Plastik!!!

 

Nur das Laufrad kann aus Plastik sein und das auch nur von der Firma Rodipet (Wodent Wheel dm. 27cm). Rodipet bietet natürlich auch Holzlaufräder, die jedoch um einiges teurer sind, dafür sind alle Laufräder von Rodipet artgerecht und nur diese werden von den Tierschützern empfohlen!

 

Als Einstreu ist normales Streu, das man in allen Geschäften bekommt, Hanfeinstreu, Strohstreu, Baumwohleinstreu und einiges andere geeignet. Jedes Streu hat Vor- und Nachteile, der eine ist allergisch gegen das eine, das andere bleibt bei dem Hamster im Fell hängen ... Am besten selber testen! Nur so findet ihr raus, was zu euch und eurem Hamster wirklich passt.

 

Als Nistmaterial sollte auf keinen Fall !HAMSTERWATTE! verwendet werde. Es kommt nicht selten vor, dass sich die Tiere in der Watte die Glieder abschnüren und dann behindert werden oder Schlimmeres. Am besten nutzt ihr unparfümierte Taschentücher, Klopapier oder Küchenrolle, die ihr in Stückchen reißt und eurem Hamster anbietet. Außerdem kann man dem Hamster Heu und Stroh geben, auch das nutzt er um sein Häuschen auszupolstern.


6) Die Ernährung

Damit der Hamster gesund und munter bleibt, muss er richtig ernährt werden. Zu der Ernährung ist zu sagen, dass sie keine Zuckerzusätze und Farbstoffe beinhalten darf!

 

Ein gutes Futter enthält auch oft schon tierische Eiweiße, die sehr wichtig für den Hamster sind. Ich kann die Futtermischungen von Rodipet/ WitteMolen sehr empfehlen. Man kann das Futter auch selber mischen, in dem man es in guten Futterhäusern holt. Jedoch sollte das Futter nicht zu oft gewechselt werden, da der Hamster häufige Futterumstellungen nicht verträgt und sein Körper mit Beschwerden darauf reagiert.

 

Ein ausgewachsener Mittelhamster sollte täglich ca. 1 Esslöffel Körnerfutter bekommen. Man kann dem Hamster entweder täglich ein El. Futter geben oder man achtet einfach immer darauf, dass sein Futterschälchen voll ist (er isst, soviel er braucht).

 

Wöchentlich vertilgt ein ausgewachsener Mittelhamster: 120g Körnerfutter, 80g Saft-/ Frischfutter, 30g Eiweißfutter und einige Leckereien.

 

Da der Hamster ein Allesfresser ist, aber leider nicht weiß was gut für ihn ist, müsst ihr auf seine Ernährung achten. Hier ist eine kleine Tabelle, an der ihr euch orientieren könnt:


geeignet

selten

ungeeignet


Obst-----------------------------

Babanenchips

Erdbeeren

Cranberries

Apfel (entkernt)

Rosinen (ungeschwefelt)


Bananen

Trauben

Birnen

Melone

Brombeeren/Himbeeren

Kiwi

Ananas

Steinobst

Zitrusfrüchte

Johannisbeeren


Gemüse---------------------------

Gurke

Karotte

Paprika

Kresse

Gräser

Gänseblümchen

Löwenzahn (Blätter)

Brokkoli

Tomate

Spinat

Ruccola

Kürbis

Klee

Chicoree

Kohl

Salat

Kartoffeln

Sellerie

Grüne Bohnen

Kohlrabi

Radiesschen


Eiweiß---------------------------

Hüttenkäse

Joghurt & Quark (natur)

Sojasprossen

Rinderhackfleisch (roh)

Grillen & Heimchen

gekochtes Ei (das Weiße)

Gammarus

Garnelen

Katzen-/Hundedosenfutter

Hähnchen (gekocht/ungewürzt)

Käse (mild)

Mehlwürmer

gekochtes Ei (Dotter)

Zophobas

Larven

Katzenfutter mit Taurin

Hundefutter mit Zucker

Schweinefleisch

Hähnchenfleisch (roh)

Diät Joghurt


Anderes--------------------------

Gerste

Getreide

Grassamen

Haferflocken

Heu

Kräuter (gerocknet)

Kürbiskerne

Maiskörner

Sonnenblumenkerne

Äste, Blüten, Blätter

Roggen & Weizen



Brot

Brötchen

Erdnüsse

Haselnüsse

Hirse

Luzerne

Kolbenhirse

Zwieback

Spaghetti (gekocht)

Walnüsse

Rispenhirse

Pecan Nüsse

Nadelhölzer

frittierte Sachen

gewürzte Sachen

Hamsterwaffeln

Schokolade/Zucker

Drops (Joghurtdrops)

Knabberstangen

Eicheln & Kastanien

Mandeln

Knäckebrot

Zimmerpflanzen

Salzstangen



7) Flüssigkeitsbedarf

Hamster sind Wüsten-/ Steppentiere und kommen eigentlich mit wenig Wasser aus, jedoch gewöhnen sie sich sehr schnell an eine Trinkflasche, wenn man sie ihnen reicht. Wer seinem Hamster kein Wasser gibt, muss immer Saft-/ Frischfutter parat haben, deshalb ist eine Trinkflasche nur zu empfehlen!